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Sagen
Sagen leiten sich davon her, was die Menschen früher "sagten", als moderne Unterhaltungsmedien und Kommunikationsmittel wie TV, Radio und Internet noch nicht existierten. Aus Naturverbundenheit, fortlaufender Erzählung und gelebter Tradition entwickelte sich im Laufe von Generationen auf organische Weise das Sagengut der Völker, auf welches wir heute noch in Rudimenten zurückgreifen können. Jede Region, jede Gemeinschaft pflegte ihr eigenes Sagengärtchen, durch welches Geschichte, Landschaft und kollektives Seelenleben der Menschen sprachen. Sagen sind fest verknüpft mit bestimmten Lokalitäten, Personen und historischen Ereignissen. Sie erheben deshalb strikten Anspruch auf Glaubwürdigkeit. Oft versuchen sie eine irrationale Erklärung dafür abzugeben, warum sich etwas so darstellt, wie wir es heute noch wahrnehmen können (Orts- und Personennamen, Stadtgründungen, Bräuche etc...). Die helvetische Seele ist reich an Sagenüberlieferungen. Naturgemäss frönten die Menschen in abgeschiedenen Tälern ihrem Brauchtum hingebungsvoller als die Bewohner der grossen Kulturzentren. Da die Landbevölkerung auch im Alltagsleben enger mit den Naturkräften verbunden war, hielt sie die Überlieferung über den Umgang mit ihnen lebendig. |
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