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Die Wolfsmutter
Plädoyer für
das Wilde und den Wolf
Zur
Geschichte über die "Wolfsmutter"
Am 1.12.2023 ist die neue Schweizer Jagdverordnung
in Kraft getreten, welche eine Dezimierung der
hierzulande frisch etablierten Wolfspopulation um
zwei Drittel des Bestandes ermöglichen soll.
Zahlreiche Wildtierexperten und
Naturschutzorganisationen aus dem In- und Ausland
überschütten die für diese Aktion zuständigen
Schweizer Behörden derzeit mit massiver Kritik.
Effektiv verstösst das Vorgehen des Bundesrats gegen
eidgenössisches Gesetz, da das Volk vor drei Jahren
in einer Abstimmung ganz klar die bisherigen
Schutzmassnahmen für den Wolf bestätigt hat. Auch
internationale Abkommen, welche die Schweiz
unterzeichnet hat (z.B. die Berner Konvention),
welche einen konsequenten Wolfsschutz beinhalten,
werden durch die geplante "proaktive Regulierung"
massiv verletzt.
Der Wolf ist ein essentielles Mitglied unseres
heimischen Ökosystems, er sorgt für gesunde
Wildtierbestände und indirekt auch für eine stabile
Regenerationsfähigkeit des Waldes. Dass er unser
Land derart rasch und erfolgreich wiederbesiedelt,
ist eigentlich ein Geschenk, denn das heisst, dass
er den hiesigen Lebensraum schätzt und seine
ursprüngliche Aufgabe in der Lebensgemeinschaft
zwischen Jura und Alpen wieder einnehmen will. Er
ist ein uralter Freund und Verbündeter des Menschen
(der Urahne des Hundes) und ein starker Indikator
für ein vitales Lebensgewebe. Für unsere
überzivilisierte und vielfach von der Natur
abgetrennte Menschenseele ist er wahrhaft ein Segen.
Dass der Wolf ungeschützte Tierherden im Gebirge
bedroht, ist wahr. Aber vielleicht ist jene absurde
Zeit jetzt wirklich zu Ende, in der man ganze
Viehherden monatelang ohne Betreuung im Gebirge
einfach frei herumstreifen lassen kann.
Professionelle Schafhirten schützen ihre Herden
erfolgreich (mit Hunden, Zäunen, Behirtung) – und
werden dabei sogar vom Staat unterstützt. Überall
auf der Welt sind Hirten in der Lage, ihre Herden
vor Grossraubtieren zu schützen. Warum sollte das in
der reichen Schweiz anders sein?
Ich bin überzeugt, dass eine gesunde menschliche
Gemeinschaft sich nur in einer dynamischen,
lebendigen und wilden Landesnatur wahrhaft
entwickeln und beheimaten kann. Wildnis ist der
Urzustand der Seele.
Ich bete für die wilden Wölfe, dass sie in der rauen
Gebirgswildnis unseres Landes spurlos untertauchen.
Dass sie sich ihren Häschern erfolgreich zu
entziehen vermögen. Dass Mutter Natur sie in ihre
Obhut nimmt.
Zum
Video "Missverstandene Kreatur" von Rolf Hösli
über den Wolf in der Schweiz
Das
Wolfsmanifest von Peter A. Dettling
"Die
Wolfsmutter" im Berner Landboten 13.12.2023
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